Algen im Überblick

Algen - 10 mal so alt wie die Dinosaurier

Algen in der Pflanzenwelt

  • Photosynthese

    Als Algen sind eine Gruppe von Lebewesen zu verstehen, die im Wasser leben und Photosynthese betreiben. Unsere heutigen Landpflanzen sind aus Grünalgen hervorgegangen. Die allerersten Algen enthielten noch keinen Zellkern und gelten daher wissenschaftlich gesehen als Cyanobakterien. Dies waren die ersten Organismen, die Photosynthese betreiben konnten. Dazu zählt auch die Gattung Spirulina.

    Was vielen unbekannt sein dürfte: Phytoplankton (Mikroalgen & Cyanobakterien) sorgen für mindestens 50% unserer weltweiten Sauerstoffversorgung. Damit ist ihr Einfluss bedeutend größer als beispielsweise der des Regenwaldes.

    Photosynthese = Sonnenlicht und Kohlendioxid werden in Zucker und Sauerstoff umgewandelt.

  • Tausende von Arten

    Algen kommen in diversen Formen, Farben und Eigenschaften daher. Es gibt eine schier grenzenlose Zahl an Arten. Vermutlich gibt es mehr als 300.000 Algenarten, wobei wir gerade mal 30.000 einigermaßen wissenschaftlich erfasst haben.

  • Makro & Mikro

    Grob unterschieden wir Algen in Makroalgen und Mikroalgen. Makroalgen lassen sich mit bloßem Auge erkennen. Diese bilden Blätter bzw. komplexere Strukturen wie beispielsweise Seetang. Mikroalgen sind primär einzellig und nicht direkt sichtbar. Häufig nimmt man hier nur das grüne Wasser wahr, da sie mikroskopisch klein sind. Mikroalgen pflanzen sich durch Zellteilung fort, Makroalgen wachsen wie wir es von Pflanzen aus dem Garten kennen.

  • Bedeutende Makroalgen

    Rotalgen: Dulse, Nori, Gracilaria, Irish Moss, Gelidium

    Braunalgen: Wakame, Kombu, Blasentalg

    Grünalgen: Ulva, Enteromorpha, Codium

    Makroalgen werden in Asien seit Jahrhunderten verspeist. Uns sind insbesondere die Nori Blätter beim Sushi bekannt. Aber auch weitere lassen sich als gemüseartige Beilage oder Nahrungsergänzungsmittel verwenden. Darüber hinaus sind Rotalgen fester Bestandteil unserer Lebensmittel- und Kosmetikindustrie. Aus ihnen werden Verdickungsmittel wie Carrageen und Geliermittel wie Agar Agar gewonnen.

    Makroalgen werden fast ausschließlich direkt aus dem Meer gefischt oder dort in Küstennähe angebaut.

  • Bedeutende Mikroalgen

    Kieselalgen (Diatomeen): Odontella, Phaeodactylum, Haslea

    Blaualgen: Spirulina, Aphanizomenon flos-aquae (AFA)

    Grünalgen: Chlorella, Haematococcus, Dunaliella

    Mikroalgen wie Spirulina und Chlorella sind beliebte Nahrungsergänzungsmittel. Darüber hinaus finden Mikroalgen aufgrund ihrer feuchtigkeitsspendenden und hautverjüngenden Eigenschaften in der Kosmetikindustrie Anwendung. Diverse Extrakte werden außerdem aus Mikroalgen gewonnen, von Phycocyanin (blaues Pigment) über Astaxanthin (rotes Pigment) bis zu Lutein. Auch Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren sind wichtige Inhaltstoffe von Mikroalgen. Außerdem beginnt sämtliches tierisches Leben im Meer bei Mikroalgen. Alle guten Inhaltsstoffe der Fische und Meeresfrüchte beginnen bei den Mikroalgen.

Spirulina Basics

  • Name

    Das Wort "Alge" stammt vom lateinischen "alga" und bedeutet Seegras.

    Spirulina erhält seinen Namen vom lateinischen "spiralis", was spiralförmig bedeutet und die Form beschreibt.

  • Zelle I

    Spirulina gehört zu den Prokaryoten, also der Klasse an Lebewesen, die über keinen Zellkern verfügen.

    Deshalb ist Spirulina wissenschaftlich betrachtet ein Cyanobakterium, welche aber lange als Blaualgen bezeichnet wurden und werden.

  • Zelle II

    Spirulina betreibt wie andere Pflanzen Photosynthese.
    Die Zellmembran der Algenzelle ist sehr dünn und weich, weshalb Sie gut verdaulich ist.

  • Farbe

    In der Zelle sind sowohl Chlorophyll ("Blattgrün") als auch Phycocyanin (blaues Pigment) enthalten. Dadurch kommt die blaugrüne Farbe zustande. Im Wasser und der Ernte überwiegt die grüne Farbe. Kippt man einen Liter Wasser auf den Boden, so wäre der Fleck jedoch am nächsten Tag Blau. Spirulina ist die einzige Pflanze auf der Erde die natürlichen blauen Farbstoff liefern kann.

  • Natürliches Vorkommen

    Spirulina kommt heutzutage in tropischen und subtropischen Klima vor allem in stark alkalischen (hoher pH-Wert) Salzseen vor. Insbesondere am afrikanischen Tschadsee und dem mexikanischen Texcoco-See werden seit einigen Jahrhunderten von der lokalen Bevölkerung Spirulina gegessen. Spirulina ist daneben aber auch in Süßgewässern zu finden und Insgesamt sehr Robust was veränderte Umweltbedingungen angeht.

  • Anbau

    Große industrielle Anlagen befinden sich heutzutage in Indien und China. Aber auch in der Mongolei wird in großen Seen Spirulina geerntet. Auch auf Hawaii wird in künstlichen Becken seit langer Zeit Spirulina angebaut. In Europa ist Spirulina insbesondere in kleinen bäuerlichen Farmen in Frankreich vertreten. In Deutschland wird erst seit 2018 im größeren Stil Spirulina gezüchtet. Derzeit gibt es hier etwa zehn solcher Betriebe.

  • Verwendung

    Vielen ist gar nicht bewusst, wie häufig Sie vermutlich schon Spirulina gegessen haben. Das liegt daran, dass das blaue Pigment aus der Alge in diversen Lebensmitteln als natürlicher Farbstoff verwendet wird. Von Gummibärchen bis Smarties - einfach mal auf die Inhaltsstoffe gucken.
    Daneben wird die Alge selber als Nahrungsergänzungsmittel in Rohform oder anderen Gerichten beigemischt.